Hubert: Zuerst einmal: Wie geht es dir, Erhard?

Erhard:
Danke, mir geht es gut! Ich bastele gerade an neuen Liedern und Texten, denn ich plane eine neue CD. Beim Lieder schreiben fühl ich mich immer wohl, dann geht es mir gut.

Hubert: Wie läuft bei dir so ein gewöhnlicher Tag ab?

Erhard: Ich steh um 8 Uhr auf, weil unser Hund raus muss. Meine Frau fängt recht früh zu arbeiten an, sie ist dann schon aus dem Haus. Ich frühstücke dann kurz in einem Café und anschließend gehe in mein Atelier. Dort arbeite ich tagsüber und schreibe und zeichne an meinen Büchern. So um sechs Uhr mach ich mich wieder auf den Heimweg.
Manchmal hab ich auch Lesungen, dann düse ich mit dem Auto durch die Gegend.
Hubert: Du bist Autor und Zeichner. Welche Beschäftigung ist dir lieber?

Erhard: Ich mag die Abwechslung und freu mich, dass ich schreiben und zeichnen kann. Wenn ich lange an Texten gearbeitet habe, ist es wieder schön ein Bild zu zeichnen und umgekehrt.

Hubert: Was für Bücher liest du eigentlich selbst gerne?

Erhard: Auf meinem Nachtkästchen liegt immer ein kleiner Bücherstapel, ich lese meistens vor dem einschlafen, da hab ich Zeit. Ich mag Romane und Biografien, aber gern lese ich auch mal einen spannenden Krimi.

Hubert: Welches Kinderbuch – das nicht von dir ist – würdest du empfehlen?

Erhard: Ich würde vielleicht den „kleinen Ritter Trenck“ von Kirsten Boje verschenken, oder die „Geschichten vom Franz“ von Christine Nöstlinger.

Hubert: Es geht das Gerücht um, dass bald ein Olchi-Film ins Kino kommt …?

Erhard: Über den Olchi-Film kann ich noch viel verraten, da basteln wir noch am Drehbuch und es dauert bestimmt noch zwei Jahre, bis der Film fertig wird. Es soll ein lustiger Zeichentrickfilm werden.

Hubert: Wenn du dich an deine Kindheit erinnerst, welche Bilder fallen dir dazu ein?

Erhard: Als ich ein Kind war, hatten wir ein bisschen mehr Freiheit, das heißt, wir waren nicht so verplant und hatten nicht so viele Termine wie manche Kinder heutzutage. Meistens waren wir den ganzen Nachmittag draußen, haben Fußball und Indianer gespielt und uns am Baggersee Flöße gebaut. Unsere Eltern hatten nicht so viel Zeit für uns und wir Kinder haben uns selber beschäftigt.

Hubert: Ja, die Art miteinander zu spielen hat sich verändert.

Erhard: Wir waren eine große Kinderclique und da gab es schon mal wilde Kämpfe und abenteuerliche Aktionen. Wir haben zum Beispiel Geldstücke auf Zug-Geleise gelegt und sie von den Güterzügen platt fahren lassen, wir haben uns mit Erdklumpen beworfen, sind mit Pfeil und Bogen durchs Gebüsch gezogen, auf Garagen geklettert und hin und wieder wurde auch mal einer an den Marterpfahl gebunden.
Ich kann mich erinnern, dass wir den ganzen Sommer über am liebsten barfuss gelaufen sind. Ich bin an der Donau groß geworden und es wurde uns verboten in den Strudeln zu schwimmen. Aber natürlich haben wir das trotzdem ausprobiert. Wir waren wohl ziemlich mutig, aber wussten doch genau was wir uns zutrauen konnten und was nicht.
Hubert: Erzählst du mir etwas über dein neues Buch?

Erhard: An "Rufus Rakete" habe ich ungefähr drei Monate gearbeitet. Ich wollte eine spannende Abenteuergeschichte schreiben und da es in dem Buch auch ums Segeln geht, musste ich mich erst mal schlau machen, denn ich hatte ja keine Ahnung vom Segeln. Bin nur ein paar Mal mit einem Freund auf dem Ammersee herumgeschippert, leider bei ganz schwachem Wind und das war nicht besonders abenteuerlich.
Hubert: Der bekannte bayerische Liedermacher Konstantin Wecker hat für eine der Olchi-Cd’s ein Lied aufgenommen. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Erhard: Sven Faller, der für die Olchi-CD die Musik gemacht hat, war Bassist in der Band von Konstantin Wecker. Er hat ihn gefragt ob er Lust hätte auf der Olchi-CD mitzumachen und den Olchi-König zu singen. Und jetzt ist Konstantin Wecker ein ganz toller Olchi-König geworden!
Hubert: Was bringt deinen Karren in Schwung - woher nimmst du deine Ideen?

Erhard: Was mich inspiriert? Eigentlich alles, was ich so beobachte. Ich gehe gern spazieren, schau mir Leute genau an und höre ihnen zu. Die Ideen kommen dabei oft ganz von allein, ich muss sie mir merken und schreibe sie mir auf. Aber trotzdem - wenn ich die richtige Idee für einen Auftrag oder eine Geschichte brauche, muss ich oft lange nachdenken. Es nicht immer leicht, die richtige Idee zu haben.
Hubert: Wenn du gut drauf bist…?

Erhard: Wenn ich fröhlich bin, dann musiziere und singe ich gern.

Hubert: Und andersrum?

Erhard: Wenn ich traurig bin, dann hilft mir das erst recht.

Hubert: Du bist schon viel herumgekommen. In welchen Land hat es dir bisher am besten gefallen?

Erhard: Am besten gefällt es mir in Italien, denn ich esse gerne und koche auch oft selber. Und das italienische Essen mag ich ganz besonders. Auch fahre ich gern ans Meer, denn das Meer beruhigt mich und ordnet die Gedanken.

Hubert: Was bedeutet Geld für dich?

Erhard: Geld ist nicht so wichtig wie viele Leute meinen. Es ist natürlich schön, wenn man genügend davon hat; dass man so leben kann wie man sich das vorstellt und dass man damit seine Pläne und Träume verwirklichen kann. Je weniger Geld man hat, desto wichtiger wird es plötzlich. Aber Geld ist nicht das Wichtigste, das darf man nicht vergessen.
Ich versuche, nicht soviel daran zu denken, denn diese Gedanken tun mir nicht gut. Wenn man soviel Geld hat, wie man zum leben braucht, dann ist das aber beruhigend und natürlich macht es Freude, sich auch mal etwas Schönes kaufen zu können.

Hubert: Dein Motto für einen schönen Tag.

Erhard: Seid nett zueinander! Es gibt so viele schöne Dinge, man muss sie nur sehen!